raum13 wurde zum 30. April 2020 gekündigt. Die weitere Arbeit des Zentralwerks der Schönen Künste an der Deutz-Mülheimer Straße steht auf dem Spiel.
In der Zeit vom 13. März bis 11. April 2020 findet die Aktion »raum13 – Reallabor 1869 Zukunfts Werk Stadt« statt. Besucht die Veranstaltung, die bereits am 13. März im Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste startet. Zur Mülheimer Nacht und darüber hinaus sind weitere Soldiaritätsaktionen geplant.
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Aufruf von raum13:
im Zuge der Verkaufsbestrebungen unseres Vermieters wurde der raum13 gGmbH zum 30. April 2020 die Kündigung ausgesprochen.
Die Zukunft des Deutzer Zentralwerks der Schönen Künste und damit auch der Gasmotorenfabrik Deutz ist durch diese Entwicklung in hohem Maße gefährdet.
Dies ist auch den politischen Sprecher*innenn der Ausschüsse aus Kultur, Stadtentwicklung und Liegenschaft bewußt. Parteiübergreifend haben sie sich für den Verbleib von raum13 als Ankerpunkt zur Entwicklung des Quartiers ausgesprochen. Zudem sollen die zum Verkauf stehenden Flächen von der Stadt Köln erworben werden und in eine verantwortungsbewusste Entwicklung übergehen, die die Gemeinwohlrendite für Kölner*innen ins Zentrum stellt.
JETZT 13. März bis 11. April 2020 SAVE THE DATE
Das für den Mai geplante vierwöchige transdisziplinäre Reallabor 1869 Zukunft Werk Stadt wird aus gegebenen Anlass bereits am 13. März 2020 um 19 Uhr mit einem gemeinsamen öffentlichen Appell starten. Bis zum 11. April werden Expert*innen und Vertreter*innen verschiedenster Institutionen und Initiativen mit Stadtparcours, Führungen, Stehgreifen, Werkstätten, Performances auf die Bedeutsamkeit dieses Areals aufmerksam machen.
JETZT IST ZEIT
Alle aktiven und Initiative ergreifenden Menschen Kölns, denen das historische Erbe des Otto-&-Langen-Quartiers ebenso am Herzen liegt wie uns, sind aufgerufen am 13.03.2020 | 19.00 Uhr im Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste zu einem gemeinsamen Appell für eine behutsame, innovative und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung zusammenzukommen.
Zukunfts Werk Stadt: Unsere gemeinsame Sorge und Verantwortung soll uns zusammenführen. Wir sind von der Entwicklung in unserer Stadt betroffen und suchen nach Lösungen.
Köln als eine der ältesten und größten Kulturstädte in Deutschland hat die einzigartige Chance, auf dem Gelände der ersten Gasmotorenfabrik der Welt das Reallabor 1869 Zukunfts Werk Stadt weiter zu entwickeln. Gleichberechtigte Akteure aus Kunst, Design, Architektur, Raumplanung, Stadtgeschichte, Geisteswissenschaften und Zivilgesellschaft betrachten offen eine entscheidende Frage aus verschiedenen Blickwinkeln: die Frage, wie wir in Zukunft gemeinsam leben wollen.
Auf das Bauprojekt Quartier bezogen, wird hierbei bewusst auf gängige Methoden, Gewohnheiten oder Denk-Einheiten aus dem Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung verzichtet. Auf einer Linie mit dem Fluchtpunkt Stadt befindet sich der Baustein Quartier. Statt Isotopen oder monokultureller (Nicht-)Orte, entstehen polydimensionale Räume, die sowohl ein vielfältiges Zusammenleben als auch verschiedenartige Antworten auf derzeit brisante stadtgesellschaftliche Fragen ermöglichen. Die gegenwärtig wichtigsten Aufgaben: Wohnen, Arbeit, Umwelt, Mobilität, Inklusion, Diversität, Beteiligung und Demokratie.
Allen diesen Aufgaben liegen unsere gemeinsamen Werte zugrunde, unsere gemeinsame Kultur, auf der alle unsere gesellschaftlichen Verabredungen basieren, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, über Generationen erkämpft und ausgehandelt, ist es nur folgerichtig, wenn wir diesen universellen Geist in unsere gesellschaftspolitischen Überlegungen mit einbeziehen.
Wie sähe eine Stadt aus, die sich aus der Kraft der Kunst stetig neu entwickelt und in der das menschliche Miteinander Mittelpunkt und Maßstab bildet?
Wir freuen uns auf viele spannende Gespräche und Begegnungen!
Herzliche Grüße
Anja Kolacek, Marc Leßle und das gesamte raum13-Team
KONSEQUENZEN DER KÜNDIGUNG
Der Auszug von raum13 bedeutet: 9 Jahre Aufbauarbeit & 2 Millionen Euro Investition (durch die Stadt Köln, den LVR, die Rheinenergie Stiftung Kultur, dem Land NRW, privaten Geldern und Erwirtschaftung durch die Unternehmung selbst) würden nicht in eine nachhaltige Entwicklung überführt und gingen für die Stadt Köln und das Land NRW unwiederbringlich verloren.
1. Die von raum13 bewahrten und instandgesetzten Gebäudeteile würden, wie die umliegenden Flächen innerhalb von 2 Wochen durch Vandalismus und Wettereinflüsse zerstört. Historisches Inventar wie Vorstandszimmer, Betriebsrat oder Duschräume gingen für immer verloren.
2. Die durch die Belebung/Bespielung aufgebaute Infrastruktur von Strom- und Wasserzu/abfuhr würde auf 0 gesetzt (der Erhalt dessen würde u.a. eine sofortige weitere zukünftige Zwischennutzung ermöglichen).
3. Zerschlagung aufgebauter regionaler und internationaler Netzwerke von: Besucher*innen, Ehrenamtler*innen, Koopertationsspartner*innen aus Hochschulen, Schulen, Verbänden, Kreativwirtschaft, Stiftungen, Künstler*innen, zukünftige Investor*innen/Nutzer*innen wie Genossenschaften, Baugruppen oder Einzelinvestoren.
4. Ein in Mülheim Süd etablierter und renommierter Kunst - und Kulturraum als Begegnungsraum, Erinnerungsraum, Denk-Spiel und Freiraum ginge samt Zukunftslabor für eine Urbanität des 21. Jahrhunderts unwiederbringlich verloren. Und das bevor über die endgültigen Eigentumsverhältnisse und die zukünftige Nutzung, bzw. Entwicklung des Areals Otto-&-Langen Quartier, politisch und rechtlich entschieden werden konnte.
Kontakt:
raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Deutz-Mülheimer Straße 147-149, Köln